Ökonomik der Kriminalität

Ein Foto mit drei Polizist*innen Ein Foto mit drei Polizist*innen Ein Foto mit drei Polizist*innen © robert_marinkovic / pixabay.com

Kriminalität ist Teil menschlichen Verhaltens. Ordnungswidrigkeiten und die leichte Kriminalität folgen dabei i.d.R. ähnlichen Nutzenüberlegungen wie übrige ökonomische Handlungen – mit dem wesentlichen Unterschied, dass die damit verbundenen Kosten durch Opfer und Gesellschaft getragen werden. Die Ökonomie des Verbrechens (Economics of Crime) hat sich über viele Dekaden international als Forschungsfeld etabliert; in Deutschland ist die Forschung dazu aber vergleichsweise gering ausgebildet.

Kriminalität ist Teil menschlichen Verhaltens. Ordnungswidrigkeiten und die leichte Kriminalität folgen dabei i.d.R. ähnlichen Nutzenüberlegungen wie übrige ökonomische Handlungen – mit dem wesentlichen Unterschied, dass die damit verbundenen Kosten durch Opfer und Gesellschaft getragen werden. Die Ökonomie des Verbrechens (Economics of Crime) hat sich über viele Dekaden international als Forschungsfeld etabliert; in Deutschland ist die Forschung dazu aber vergleichsweise gering ausgebildet.

Kausale Wirkungen und Nutzen-Kosten-Betrachtungen der Kriminalprävention

Die Forschung am Institut für Wirtschaftspolitik beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Evaluation kausaler Wirkungen ausgewählter Präventionsmaßnahmen sowie dazu erforderlicher methodischer Überlegungen. In Kooperation mit dem Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes wurden u.a. die Wirkungen digitaler Kommunikate zur Verbesserung der Zivilcourage, Verringerung des Cybermobbings oder auch zur Vermeidung von Radikalisierungen analysiert und quantifiziert (www.zivile-helden.de). Die Ergebnisse der Forschung wurden unmittelbar in der polizeilichen Arbeit berücksichtigt und sind beispielhaft für evidenzbasiertes Handeln auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. Neben den Wirkungsanalysen beschäftigt sich die Forschung mit Nutzen-Kosten-Betrachtungen der Kriminalprävention sowohl in der analogen als auch in der digitalen Welt. Aktuell werden die Wirkungen einer Podcast-Kampagne zur Prävention von Partnerschaftsgewalt über Social Media (gemeinsam mit dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen e.V.) untersucht.

Aktuelle Veröffentlichungen (Auswahl)

Ebers, A. & Thomsen, S. (2022). Evaluating an Interactive Film on the Prevention of Political Radicalization. Journal for Deradicalization, 30, Spring 2022, 168-221. https://journals.sfu.ca/jd/index.php/jd/article/download/579/341/1685.

Ebers, A. & Thomsen, S. (2022). Evidenzbasierte Prävention im Internet: „Zivile Helden“ des ProPK. Kriminalistik, 03/2022, 138-142. https://www.forum-kriminalpraevention.de/files/1Forum-kriminalpraevention-webseite/pdf/2022-01/Zivile%20Helden.pdf.

Ebers, A. & Thomsen, S. (2021). Benefit-Cost Analysis of Social Media Facilitated Bystander Programs. Journal of Benefit-Cost Analysis, 12(2), 367-393. https://doi.org/10.1017/bca.2020.34.

Thomsen, S. (2021). Prävention rechnet sich. Zur Ökonomie der Kriminalprävention, in: Franke et al. (Hrsg.), 25 Jahre Deutscher Präventionstag, Bausteine für eine gesamtgesellschaftliche Gewalt- und Kriminalprävention, 44-51, Hannover. https://www.praeventionstag.de/nano.cms/festschrift.

Thomsen, S. (2016). On the Economic Analysis of Costs and Benefits of Prevention, in: Heinzelmann, C. und E. Marks (Hrsg.), International Perspectives of Crime Prevention, 8, 9-20, Forum Verlag Bad Godesberg. https://www.lehmanns.de/shop/recht-steuern/34820637-9783942865555-international-perspectives-of-crime-prevention-8.

Thomsen, S. (2015). Gutachten für den 20. Deutschen Präventionstag: Kosten und Nutzen von Prävention in der Ökonomischen Analyse, in: Marks, E. und W. Steffen (Hrsg.), Prävention rechnet sich. Zur Ökonomie der Kriminalprävention, 51-124, Forum Verlag Bad Godesberg. https://www.praeventionstag.de/nano.cms/publikationen/buch/18.