Die Situation am deutschen Wohnungsmarkt ist aktuell Gegenstand einer gesellschaftlichen Diskussion. Ein deutlicher Nachfrageüberhang, der sich vorwiegend – aber nicht ausschließlich – auf urbane Räume konzentriert, hat in den letzten Jahren zu einem deutlichen Preisanstieg sowohl bei den Immobilien als auch bei den Mieten geführt. Da die Mehrheit der Menschen in Deutschland zur Miete wohnt, betrifft diese Entwicklung eine große Gruppe. Mit den Zielen den Ausgleich am Wohnungsmarkt zu befördern und Wohnraum sozialverträglich, d.h. allen Bevölkerungsgruppen unter Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit, zugänglich zu machen, gibt es in Deutschland eine Reihe wohnungspolitischer Maßnahmen und Eingriffe. Die Passgenauigkeit dieser Interventionen ist vor dem Hintergrund der Wohnungsmarktentwicklung der letzten Jahre kritisch zu überprüfen. Mit dem vorliegenden Aufsatz soll eine Bestandaufnahme über die Entwicklung und gegenwärtige Situation am Wohnungsmarkt gegeben werden. Hierbei liegt der Fokus zum einen auf der Herausarbeitung angebots- und nachfrageseitiger Ursachen, zum anderen werden die wesentlichen wohnungspolitischen Instrumente (Subventionen, Steuern, Preiseingriffe) im Hinblick auf Ziele und Wirkungen erläutert. Aufbauend auf dieser Bestandsaufnahme werden acht wohnungs(markt)politische Implikationen abgeleitet und zur Diskussion gestellt.