Wohnungsmarkt

Ein Foto eines Wohnblocks Ein Foto eines Wohnblocks Ein Foto eines Wohnblocks © George Becker / pexels.com

Die Verfügbarkeit von bezahlbarem Wohnraum ist Gegenstand anhaltender Debatten. Aufgrund seiner Besonderheiten (immobiles Gut, lange Produktions- und Lebensdauer) kann es auf dem Wohnungsmarkt zu Ungleichgewichten von Angebot und Nachfrage und damit zu deutlichen Preisentwicklungen kommen. Wie kann Wohnraum effizient bereitgestellt und sozialverträglich verteilt werden? Das Institut für Wirtschaftspolitik erforscht die Mechanismen des Wohnungsmarktes und evaluiert wohnungspolitische Maßnahmen.

Die Verfügbarkeit von bezahlbarem Wohnraum ist Gegenstand anhaltender Debatten. Aufgrund seiner Besonderheiten (immobiles Gut, lange Produktions- und Lebensdauer) kann es auf dem Wohnungsmarkt zu Ungleichgewichten von Angebot und Nachfrage und damit zu deutlichen Preisentwicklungen kommen. Wie kann Wohnraum effizient bereitgestellt und sozialverträglich verteilt werden? Das Institut für Wirtschaftspolitik erforscht die Mechanismen des Wohnungsmarktes und evaluiert wohnungspolitische Maßnahmen.

Erklärung von regionalen Unterschieden

Der deutsche Wohnungsmarkt hat in den letzten Jahren einen beispiellosen Preisanstieg erlebt. Obwohl fast alle Regionen Deutschlands von dieser Entwicklung betroffen waren, zeigen sich dennoch erhebliche regionale Unterschiede. So war der Anstieg der Mietpreise im Zeitraum 2008 bis 2021 in den sieben größten Städten mehr als doppelt so hoch wie in dünn besiedelten ländlichen Gebieten – bei den Kaufpreisen für Wohnungen und Häuser sogar drei- bzw. 3,5-mal so hoch (eigene Berechnungen auf Basis des RWI-GEO-REDX). Wie lassen sich diese Unterschiede erklären? Welche Trends (demografischer Wandel, Binnenmigration, Einwanderung, etc.) haben dazu beigetragen? Wir untersuchen diese Fragestellungen anhand detaillierter Daten des RWI-GEO-REDX, basierend auf Angebotspreisen von ImmoScout24, der größten Immobilienplattform Deutschlands.

Auswirkungen auf Mobilität

Wohnungspreise und Wanderungsbewegungen sind eng miteinander verknüpft. Einerseits erhöht Zuwanderung die lokale Nachfrage nach Wohnraum und führt damit zu Preissteigerungen. Andererseits kann ein hohes Miet- oder Kaufpreisniveau auch weitere Zuwanderung bremsen. Für Unternehmen in deutschen Großstädten kann dies ein Standortnachteil sein, für Unternehmen in ländlichen Räumen umgekehrt ein Standortvorteil. Gleiches gilt für Hochschulen im Wettbewerb um Studierende. Mittels der Verknüpfung von Wohnungspreisdaten mit administrativen Daten (z.B. zu Studienanfänger*innen) erforschen wir die Auswirkungen des Wohnungsmarktes auf die Mobilität von (zukünftigen) Arbeitskräften. Die gewonnenen Erkenntnisse erlauben wichtige Rückschlüsse auf regionale Ungleichheiten vor dem Hintergrund des aktuellen Fachkräftemangels.

Aktuelle Publikationen (Auswahl)

Brausewetter, L., Thomsen, S. & Trunzer, J. (2024). Regional Supply and Demand Fundamentals in the German Housing Price Boom. German Economic Review, 25 (1), 1-36. https://doi.org/10.1515/ger-2023-0063.

Breyer, F. & Thomsen, S. (2024). Sollte der Staat die Mieten deckeln? In: Riphahn, R. et al. (Hrsg.), Wirtschaft verstehen, Zukunft gestalten, 164-174, Frankfurt am Main: Frankfurter Allgemeine Buch. ISBN: 978-3-96251-203-3. https://www.socialpolitik.de/de/sollte-der-staat-die-mieten-deckeln.

Göhausen, J. & Thomsen, S. (2024). Housing Costs, College Enrollment, and Student Mobility. IZA Discussion Paper No. 16726, Bonn. https://docs.iza.org/dp16726.pdf.

Thomsen, S., Vogt, D. & Brausewetter, L. (2020). Mietwohnungsknappheit in Deutschland: Ursachen, Instrumente, Implikationen. Wirtschaftsdienst, 100 (6), 461–467. https://doi.org/10.1007/s10273-020-2680-9.