Bildungssystem

Foto eines Klassenzimmers Foto eines Klassenzimmers Foto eines Klassenzimmers © RDNE Stock project / pexels.com

Bildung ist zentral für wirtschaftliches Wachstum und gesellschaftlichen Fortschritt. Die Bildungsökonomik befasst sich mit den kausalen Wirkungen von Bildung und bildungspolitischen Maßnahmen über die gesamte Lebenszeit (von der frühkindlichen über die schulische und nachschulische bis hin zur Erwachsenenbildung). Im Fokus steht, wie Bildungssysteme gestaltet werden können, um den individuellen und gesellschaftlichen Nutzen unter Berücksichtigung des Ressourceneinsatzes zu maximieren.

Bildung ist zentral für wirtschaftliches Wachstum und gesellschaftlichen Fortschritt. Die Bildungsökonomik befasst sich mit den kausalen Wirkungen von Bildung und bildungspolitischen Maßnahmen über die gesamte Lebenszeit (von der frühkindlichen über die schulische und nachschulische bis hin zur Erwachsenenbildung). Im Fokus steht, wie Bildungssysteme gestaltet werden können, um den individuellen und gesellschaftlichen Nutzen unter Berücksichtigung des Ressourceneinsatzes zu maximieren.

Erwachsenenbildung

Lebenslanges Lernen ist nicht erst angesichts des demografischen Wandels relevant geworden – Erwachsenenbildung ist bereits seit vielen Jahrzehnten ein wichtiges Instrument, um biographische Brüche abzumildern oder positiv nutzen zu können. In der Forschung zur Erwachsenenbildung untersuchen wir u.a. die Auswirkungen und Potenziale freiwilliger Bildungsaktivitäten auf verschiedene Aspekte des individuellen und gesellschaftlichen Lebens. Eine besondere Informationsquelle, mit der wir seit einigen Jahren arbeiten, sind Daten der Volkshochschulstatistik, die vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung bereitgestellt werden.  Die enthaltenen Informationen ergänzen und erweitern wir je nach spezifischer Fragestellung. Die Ergebnisse unserer Forschung quantifizieren die Bildungsneigung und Potenziale älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die durch Frühverrentungsprogramme (Altersteilzeit) verloren gegangen sind. Aktuelle Forschungsprojekte untersuchen die Effekte von Volkshochschulkursen im Zuge der Transformation des ostdeutschen Arbeitsmarkts, z.B. auf die Arbeitslosigkeit oder auch die politischen Einstellungen.

Reformen und Trends im Bildungssystem

Seit der Jahrtausendwende hat sich die Bildungslandschaft in Deutschland grundlegend verändert. Beispiele sind die Ausweitung der frühkindlichen Bildung durch eine garantierte Versorgung mit Plätzen in Kindertagesstätten, die Verkürzung der Schulzeit an den Gymnasien (G8-Reform), die in einigen Ländern inzwischen wieder zurückgenommen wurde. Zudem hat die Bologna-Reform mit der Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen die Studienstruktur verändert und ist nicht folgenlos für den übrigen postsekundären Bereich. Gleichzeitig ist die Zahl der Studierenden von 1,8 Millionen (2000) auf 2,9 Millionen (2023) enorm gestiegen (Destatis 2024). Aktuell untersuchen wir am Institut für Wirtschaftspolitik u.a., welche Auswirkungen solche bildungspolitischen Reformen und Trends auf Bildungsentscheidungen am Übergang von der Schule in das post-sekundäre Bildungssystem (z.B. Studium vs. duale Ausbildung) sowie auf spätere Arbeitsmarkterträge haben. Hierzu nutzen wir detaillierte Individualdaten zu Bildungsverläufen (z.B. Studienberechtigtenpanel des DZHW) und Erwerbsbiographien (z.B. SIAB des IAB).

Aktuelle Publikationen (Auswahl)

Rupieper, L. K. & Thomsen, S. L. (2024). Can Voluntary Adult Education Reduce Unemployment? Causal Evidence from East Germany after Reunification. Journal for Labour Market Research, zur Veröffentlichung angenommen..

Sandner, M., Thomsen, S. & Gonzalez, L. (2024). Preventing Child Maltreatment: Beneficial Side Effects of Public Childcare. The Economic Journal, Vorabveröffentlichung online. https://doi.org/10.1093/ej/ueae070.

Thomsen, S. & Trunzer, J. (2024). Did the Bologna Process Challenge the German Apprenticeship System? Evidence from a Natural Experiment. Journal of Human Capital, Vorabveröffentlichung online. https://doi.org/10.1086/730273.

Ruhose, J., Thomsen, S. L. & Weilage, I. (2024). No Mental Retirement: Estimating Voluntary Adult Education Activities of Older Workers. Education Economics, 32(4), 440-473. https://doi.org/10.1080/09645292.2023.2229078.

Meier, D. & Thomsen, S. (2023). Causal Evaluation of Educational Policies, in: Zimmermann, K.F. (Hrsg.), Handbook of Labor, Human Resources and Population Economics, Cham: Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-319-57365-6_353-1.

Thomsen, S. & Weilage, I. (2023). Scaling Up and Crowding Out: How German Adult Education Centers Adapted Course Offers to Refugee Integration. Adult Education Quarterly, 73(1), 60–80. https://doi.org/10.1177/07417136211068861.

Meyer, T., Schneider, H. & Thomsen, S. L. (2019). New Evidence on the Effects of the Shortened School Duration in the German States: An Evaluation of Post-Secondary Education Decisions. German Economic Review, 20(4), 201–253. https://doi.org/10.1111/geer.12162.

Ruhose, J., Thomsen, S. L. & Weilage, I. (2019). The Benefits of Adult Learning: Work-Related Training, Social Capital, and Earnings. Economics of Education Review, 72, 166–186. https://doi.org/10.1016/j.econedurev.2019.05.010.